Sabir Azeri
(geb.
1938)
„Was so! I ich machen, die Straße ist
schlecht..." „Nicht die Straße ist schlecht, du bist ein schlechter Fahrer."
Hassan ließ die Muskeln seines kräftigen, schwarzbraunen
Handgelenks spielen, und Selimzade schluckte bei diesem Anblick seinen Zorn
hinunter. 'Vor dem muss ich mich in Acht nehmen', dachte er. 'Dem schaut das
Blut nur so aus den Augen. Der macht einen mitten in der Wüste fertig. Oder
schleppt einen in den Wald, wo er am tiefsten ist. Dann sind meine Kinder
Waisen. Nein, diese eine Woche musst du dich beherrschen.Sobald wirzurück
sind, schmeißt du ihn raus..." Ein Taxi stand am Straßenrand. Der Fahrer
trat ununterbrochen mit der Stiefelspitze gegen den platten Reifen. Als er
das Motorengeräusch hörte, hob er den Kopf. Beim Anblick des schwarzen GAZ
24 ließ er die Hand sinken. Hassan nahm den Fuß vom Gaspedal, der Wagen
wurde langsamer. Selimzade machte die Augen auf und fragte mürrisch:
„Was ist los?" „Der arme Kerl hat
eine Reifenpanne. Vielleicht braucht er Hilfe „Na und? Den Ersatzreifen
können wir ihm ja doch nicht geben."
Bis zur nächsten Stadt giinge das schon!
„Und was ist, wenn wir auch eine Panne haben?
Fahr weiter!"
Der Fahrer Hassan gab Gas und murmelte etwas,
das Selimzade
nicht verstand. Der Fahrer sagte dann nichts
mehr, worüber sich Selimzade sichtlich freute. Denn wenn Hassan etwas sagte,
brannten dessen Worte wie Feuer, und brachten
einen nur noch
zusätzlich in Hitze.
'Nein, nein, das ist kein Fahrer für mich',
dachte Selimzade. 'Das ist ein Individualist, ein Großkotziger. Lass uns erst
zurück sein!' Wieder rumpelte der Wagen. Ohne die Augen zu öffnen, schrie
Selimzade:
„Langsam!"
Sofort verlor der Wagen an Fahrt. Selimzade machte die Augen auf, blickte
ärgerlich zum Fahrer hinüber: „Warum kriechst du wie eine Blindschleiche?" „Die
Straße ist voller Unebenheiten und Sie haben ja selber gesagt, ich soll langsam
fahren..." „Also..." wieder fiel sein Blick auf Hassans starkes, sehwarz braunes
Handgelenk, und wieder spielten die
Muskeln an diesem Handgelenk. Selimzade nahm die Brille ab, wischte
sichden Schweiß aus dem Gesicht und setzte sie wieder auf. „Also, mein Sohn,
Genosse, ich meine, du sollst über die Schlaglöcher langsamer fahren. Ich sage
nicht, dass du in dieser gottverlassenen Gegend übernachten sollst."Aus der
Kurve kam ihnen unversehens ein Laslwagen entgegen.Hassan schlug die Lenkung
blitzschnell nach rechts ein. Der
Lastwagen pfiff an ihnen voruber. Selimzade
war blass geworden.
„Die fahren nicht wie Menschen, diese Kerle!"
sagte er. „Das
kommt davon, wenn man gleich jedem Cindskopf
einen Führerschein gibt. Mann, ist mir die Zunge im Mund trocken
geworden. Und dann kein Wasser dabei!"
Der Fahrer
streckte die Hand aus und holte unter dem Sitz eine Flasche „Badamli"
Mineralwasser hervor und presste die Daumenspitze gegen den Kronenkorken, - der
Himmel mochte wissen, wie er das fertig brachte - dieser flog davon und prallte
gegen die Windschutzscheibe. „Bitte sehr", sagte er. Selimzade nahm die Flasche:
„Hast du kein Glas dabei?" „Nein."
Selimzade wischte die Flaschenöffnung mit der
Handfläche ab, lehnte den Kopf zurück und setzte die Flasche an die Lippen.
Durch die Schlingerbewegungen des Wagens stieß die Flasche gegen die Zähne. Das
Wasser lief über den Anzug. Hassan
hielt den Wagen an. Selimzade trank die Flasche zur Hälfte leer. Den Rest trank
Hassan; dann schleuderte er die Flasche an den Straßenrand. Sie prallte gegen
einen Stein und ging zu Bruch. Als sich der Wagen wieder in Bewegung gesetzt
hatte, schloss Selimzade die Augen, musste sie aber schon im nächsten Augenblick
wieder aufmachen, weil Hassan mehrmals hintereinander die Hupe betätigte. Der
entgegenkommende Shiguli1 hupte zurück. Vorn am Kühler des Shiguli
war eine Puppe befestigt. Sie vibrierte. Es sah aus, als würde sie im nächsten
Augenblick vom Wind abgerissen werden. Der Bräutigam neben dem Fahrer saß
kerzengerade da und hielt den Blick starr in die Ferne gerichtet. Die Braut im
Fond zwischen zwei Mädchen beugtesich nach vorn und lachte glücklich. „Die haben
sich auch die richtige Zeit zum Heiraten ausgesucht." Selimzade zog eine so
saure Miene, dass man glauben mochte, er sei es, der verheiratet werden sollte.
„Bei dieser Hitze läuft jeder seiner Frau davon und möchte am liebsten in ein
Kühlhaus kriechen, aber dieser Sohn eines Despoten stürzt sich noch selbst ins
Feuer!"
„Wahrscheinlich halten sie es bis zur kühleren
Jahreszeit nicht mehr aus!"
Selimzade sagte nichts. Er schloss die Augen
und fing an, leise zu schnarchen. Er glaubte sich wieder in Bilgeh2,
im Garten. Er war frühzeitig aufgestanden und hatte sich auf den Weg zu den
Uferfelsen gemacht. In den Gärten war alles still. Auf dem ganzen Weg sah er nur
zwei alte Männer. Der eine machte sich im Gemüsegarten zu schaffen, wo er
Unkraut jätete. Der andere stand auf dem Balkon und blickte aufs Meer hinaus,
sah den schneeweißen Wellen zu, die wie Pferdemähnen gegen das Ufer schäumten.
Bestimmt war dieser Alte ein Seemann. Näher herangekommen, sah er, dass der Alte
tatsächlich ein Seemannshemd trug und trotz der morgendlichen Kühle die Ärmel
aufgerollt hatte. „Selam, Onkel!" rief er laut. Der Alte zuckte zusammen und
wandte sich ihm zu: „Wie meinen?" Selimzade blieb stehen: „Ich meinte, guten
Morgen!"
„Ach ja, Morgen, guten Morgen!" Der Alte
räusperte sich lautstark, blickte zu den tosenden Wellen und zog sich vom Balkon
zurück.
Der Sand wurde immer tiefer, Selimzade sank
ein und zog seine Schuhe, seine Strümpfe aus. Bei der ersten Berührung des
feinen, kühlen, leicht feuchten Sands mit den nackten Fußsohlen schauderte ihn.
Er beschleunigte seinen Schritt. Nach Verlassen der Gartenlandschaft begann er
kräftig auszuschreiten, und seine Fußsohlen erwärmten sich. Der Horizont war
jetzt in rotes Licht getaucht, und diese Röte senkte sich auch auf den
Sandstrand nieder. Er stieg auf den Felsen, der wie ein ruhender Panther aussah.
Jetzt stürzten die weißen Wellen auf ihn zu, leckten seine Füße und zogen sich
wieder zurück. Nur Schaum blieb zwischen seinen Zehen. Möwen flogen kreischend
umher, warfen sich den Wellen entgegen. Weit draußen auf dem Meer zeigte sich
ein Schiff. „Herrgott, ist das eine Hitze!" Selimzade wunderte sich: „Was heißt
hier Hitze, in aller Morgenfrühe am Meer, und noch dazu bei diesem Wind?"
Ermachte die Augen auf, konnte aber nichts sehen, weil die Brille beschlagen
war. Er nahm sie ab. Beim Anblick der hitzeüberfluteten Straße und Hassans
schweißüberströmtem Gesicht wusste er, dass die soeben empfundene Kühle so etwas
wie ein Traum gewesen war, während er selbst noch immer schwitzte. Er wischte
sich mit dem Taschentuch den Hals ab, setzte die Brille
wieder auf und murmelte: „Endlich macht dir
die Hitze auch zu schaffen!"„Zu schaffen, Genosse Selimzade, zu schaffen macht
sie mirschon lange. Ich rede bloß nicht darüber." Auch Hassan wischte sich das
Gesicht ab. Links, weit ab von der Straße, hatte man die Stoppelfelder in Brand
gesetzt. Die Stoppeln brannten prasselnd. Infolge der.
Windstille wollte der bläuliche
Rauch nicht aufsteigen, blieb als Dunstschwade knapp über dem Boden hängen.
Selimzade rief sich wieder Bilgeh und das windgepeitschte Meer in Erinnerung.
Aber diesmal wollte sich keine Abkühlung einstellen.Der Fahrer Hassan hielt
seinen linken Arm aus dem Fenster,
dem Wind entgegen. Unvermittelt meinte er,
bunte Farben vor sich tanzen zu sehen. Er wischte sich über die Augen, sah genau
hin und - dann plötzlich ein Knirschen. Selimzade knall-te mit der Stirn gegen
die Windschutzscheibe. Zur Hitze kam
der Schmerz auf der Stirn und der Schreck. Er
brüllte: „Mensch, fahr doch ordentlich!" Der Fahrer Hassan lächelte, anstatt
sich zu entschuldigen. Das
brachte Selimzade erst recht in Wut, und er
hätte ihn beinahe geschlagen, als Hassan - immer noch lächelnd - sagte: „Schauen
Sie einmal dorthin!" Selimzade blickte unwillig nach rechts hinüber und saß
starr. Rechts von der Straße breiteten sich eine grüne Wiese aus, übersäht mit
bunten Blumen! Rasch stiegen die beiden aus und liefen auf die Wiese zu. Beide
atmeten heftig, gierig. Die Luft trug einen betörenden Duft heran, der von den
Blumen und den sattgrünen Gräsern ausging. Selimzade nahm die Sonnenbrille ab,
als wolle er diesen sattgrünen, kühlen Duft auch optisch wahrnehmen. Ihm war,
als könne er ihn tatsächlich sehen. Aufgeschreckte Lerchen stiegen trillernd aus
dem Gras empor, in den Himmel hinein, torkelten über den Köpfen der Männer umher
wie Falter und sangen aus vollem Herzen nun doppelt so
laut, doppelt so froh. Selimzade blickte über
die tulpenbedeckten Matten hinweg, Tulpen, so weit das Auge reichte, und
lächelte wehmütig:
„Wie lange mag es her sein, dass ich so eine
Wiese zum letzten
Mal gesehen habe?"
Der Fahrer Hassan blickte ebenfalls über die
Wiese und zu den in der Ferne liegenden ßergen hinüber, hörte nichts, nur die
Lieder der Lerchen, das Wispern der Gräser und der Blumen. Selimzade, der
bemerkte, dass Hassan ihm gar nicht zuhörte,
redete mit sich selbst: „Genau dreizehn Jahre
ist das her. Die wissenschaftlichen Arbeiten haben mich ganz schön beschäftigt.
Zuerst die Kandidatur, dann die Promotion... ßis ich schließlich aus
diesem Gehetze heraus war und ins Ministerium
kam." Er blickte wieder über die Wiesen und
räusperte sich. „Früher, als ich noch ein Kind war, meinte ich, die Brust würde
mir zerspringen, wenn ich einmal ohne die heimatlichen Wiesen leben müsste. Aber
man gewöhnt sich an alles. Auch an die
Trennung von lieben Menschen und von der
heimatlichen
Erde."Ganz
in der Nähe ließ sich ein Frankolin3 hören: bipp-bibi-
bipp-bibi... biip-biibi-bipp-bibi...
Es fehlte nicht viel und Selimzade wäre
hingelaufen. Aber dann
schämte er sich, blieb stehen und wandte sich
Hassan zu:
„Weißt du, was es sagt?"
„Ich weiß."
„Wirklich?"
„Es sagt: 'Hilfe, sie haben mieb!"'
Selimzade trat näher an Hassan heran:
„Hm, in unserer Gegend gab es viele von dieser
Fasanenart. Die Ohren klangen einem von früh bis spät von ihren Schreien."
„Früher musste ich auch oft aufs Land", antwortete der Fahrer Hassan. „Aber ihr
Vorgänger war ein langweiliger Mensch, kam von der Stadt nicht los ..." Ein
Schwarm Wildtauben stieg flatternd auf und ließ sich auf den Telegrafendrähten
am Straßenrand nieder. Gleichzeitig kam von dort, wo die Tauben aufgestiegen
waren, ein Fuchs zum Vorschein, stutzte beim Anblick der Männer und trollte sich
dann davon. Hassan brüllte: „He da, die Buschrute! Haltet ihn, lasst ihn nicht
durch!" Der Fuchs verhoffte, sicherte nach allen Seiten. Als er niemanden
bemerkte, strich er ab. Selimzade Iachte, bis ihm die Backenknochen wehtaten.
Dann wischte er sich die Tränen aus den Augen und sagte: „Genau so, ganz genau
so haben wir auch in meiner Kindheit den Fuchs zum Narren gehalten!"
Ein leichter Wind war aufgekommen. Er wehte
von den Bergen herüber, trug den Duft von Ehrenpreis, von Blumen, von feuchtem
Erdreich mit sich.
Langsam schritten sie dahin. Das Gras unter
ihren Füßen war weich, zart, wurde unter ihren Schritten zu Boden gedrückt,
richtete sich aber gleich wieder auf. Hassan, mit seinem ungeschlachten Körper
und seinen Füßen wie Eichklötze, ging mit kindicher Leichtfüßigkeit weiter,
rührte an keine der blutroten, wilden Tulpen. Aueh Selimzade begann vorsichtiger
aufzutreten und hatte plötzlich das Gefühl, sich bei Hassan entschuldigen zu
müssen. Er wollte sagen: „Verzeih, ich habe dich vorhin gekränkt!" Aber Hassan
schenkte ihm keine Aufmerksamkeit, seine Augen lachten, mit seinen Händen
umfasste er die Tulpen zärtlich und betrachtete sie. Jetzt erschien er Selimzade
ganz klein, beinahe wie ein Kind. Er fürchtete, mit diesen zarten, zitternden
Händen würde der Fahrer nie wieder ein Auto lenken können, und selbst, wenn er
es könnte, würde er bei einer Panne außerstande sein, auch nur einen Reifen zu
wechseln. Jetzt füllte der Fahrer Hassan seine Hände voll mit Blüten, blies und
wirbelte mit seinem Atem Blütenblätter und Blitenstaub der Tulpen durch die
Luft. Nur die Stängel und die
an der Spitze der Stängel einem Muttermal
ähnelnden schwarzen Stempel blieben stehen.
Der Fahrer Hassan hätte sich am liebsten der
Länge nach in
diesem sattgrünen, weichen Gras ausgestreckt,
aber er schämte
sich vor Selimzade.
Zur Seite blickend, bemerkte er, dass
Selimzade ihn eigenartig
musterte. Er schien unruhig zu sein. ßeide
wandten die Blicke
voneinander ab. Schließlich murmelte
Hassan:„Ich... möchte mal auf die andere Seite da hinüber."
„0!", machte Selimzade erfreut. „Gut, sehr
gut! Ich wollte nämlich gerade da auf diese
Seite hin!" Zuerst langsam, dann
immer schneller gingen sie auseinander.
Jeder stieg auf seiner Seite in
die Senke hinunter. Auch sie war
sattgrün und voll Duft. Der Duft hier war fast
sichtbar, er war
von dunkelgrüner Farbe. Kaum war Selimzade
seinen Blicken entschwunden, warf sich Hassan mit dem Gesicht auf den Boden,
umfasste mit seinen Armen die weichen, sattgrünen, duftenden, zarten Gräser und
Blumen, drückte sie an seine Brust, drückte sein Gesicht in sie hinein. Die
Gräser in der Senke waren feucht und kühl. Die Kühle erfasste seine Handflächen,
stieg über die Handgelenke hinauf bis in seine Brust und durchzog sein Herz.
Jetzt war es ganz ruhig. Er legte sich auf den Rücken und sah, dass auch hier,
in seiner Nähe, viele Lerchen waren, dass die Sonne da war und dass die Lerchen
in den Strahlenkranz der Sonne gefallen zu sein
schienen, dessen Ränder sie trotz alle
Bemühens nicht zu erreichen vermochten. Dann ging ihm durch den
Sinn, dass diese die Lerchen seine Kindheit waren. Als kleiner Junge hatte er
sich mit seinen Kameraden an den reißenden Stellen des Kürflusses4
aufgehalten, wie Vögel waren sie damals herumgeflattert und hatten einander ins
Wasser gestoßen. Man konnte meinen, die Lerchen badeten tatsächlich in den
warmen Strahlen der Sonne, denn sie kreischten nicht, sondern sangen voll Lust
und ließen sich in dieser Flut, in diesem Strom des Lichtes treiben.
Noch einmal umarmte Hassan Gräser und Blüten,
wieder stieg die Kühle durch seine zu hartem Stein gewordenen Handflächen,
strömte mit großer Schnelligkeit in seine Brust und drang von dort in sein Herz.
Jetzt aber wollte das Herz nicht ruhiger werden, sondern schlug schneller,
begann zu jagen, und der Fahrer Hassan schluchzte auf.
Dieses Schluchzen währte nur einen Augenblick.
Staunen ergriff Hassan. Weinte er wirklich? Er drehte sich wieder auf den Rücken
und fuhr sich mit der Hand an die Augen. Die Finger spürten ein wenig
Feuchtigkeit. Hassan sprang auf. In einem Atemzug rannte er die Böschung hinauf.
Oben angekommen, sah er Selimzade am anderen Rand der Senke stehen. Auch der
atmete schwer, auch dessen Augen waren voll Freude, voll grün duftender Freude.
Als sie sich einander näherten, spürte Selimzade zunächst Beklommenheit. Er
blickte nicht auf. Dann musterte er Hassan heimlich, und sofort war seine
Beklommenheit wie weggeblasen. Mit klingender Stimme rief er:
„Hassan, bist du in den Blumen gelegen, oder
was ist das?" Der Fahrer Hassan wurde rot. Selimzade streckte die Hand aus und
nahm ihm Tulpenblätter aus dem Haar.
Siehst
du? Mann, du bist ja auch auf der Brust und am Rücken ganz grün!"
Hassan musterte den Sprecher von Kopf bis Fuß
und schmunzelte plötzlich. Er streckte die Hand aus und zog gelbe Blütenblätter
aus Selimzades silbergrauem Haar. Selimzade tat erstaunt:
„Nanu, was ist denn das?"
Der Fahrer Hassan sagte noch immer nichts. Er
ging um Selimzade herum.
„Sieh mal an! Sie sind auch hinten ganz grün!"
„Aber nein! Das gibt's doch gar nicht!"
Selimzade klatschte in
die Hände und brach in lautes Gelächter aus.
Auch der Fahrer
Hassan lachte laut. Dann wurden sie still und
hingen ihren
Gedanken nach. Verwunderte stellte Selimzade
fest, dass seiner
Aufmerksamkeit drei Wochen lang entgangen war,
wie klug
und nachdenklich die Augen Hassans waren, rein
und klar wie
die Wiesen hier. Wieder kam ihm in den Sinn,
wie er unterwegs
mit ihm umgesprungen war, erneut versuchte er
sich bei ihm zu
entschuldigen: „Hassan", sagte er. Hassan
wandte sich ihm zu
und lächelte. Erstaunt sah Semilzade, wie viel
Lächeln in dieses
eine Augenpaar hineinpasste und sagte: „Ja,
ja, so ist das, Has-
san!" Und der Fahrer Hassan sagte: „Ja, so ist
das!"
1
Automarke
2
Siedlung in der Nähe von Baku
3
Rebhuhnartiges Feldhuhn
4
Größter Fluss Georgiens, fliesst zum Kaspisee